1. Die Zitadelle Mainz im winterlichen Gewand
  2. Doppelhorn von Gebr. Alexander (1915)
  3. Marionettenbühne (1928)
  4. Kettenhandtasche mit Stofffutter (Metallwarenfabrik Wilhelm Hanss)
  5. Landschafts-Bildkarten (kombinierbar)

Alte Mainzer Gasthaus-Brauereien

Ansicht des Eckhauses an der Fransikanerstraße 3. Früher: "Hof zum Jungen", später "Brauhaus zum Gutenberg" (hier: Restaurant Peter Schneider). Blick von der Stadthausstraße her.[Bild: Stadtarchiv Mainz]
Gaststätte "Zum Roten Kopf" (Rotekopfgasse 4-6), um 1930. Links: Fischergasse, rechts: Mailandsgasse.[Bild: Stadtarchiv Mainz, Foto Werner Klersy]
Gaststätte "Weisses Bierhaus" (Rosengasse 17, später Adolf-Kolping-Straße), um 1936.[Bild: Stadtarchiv Mainz]

Neben den im Zeitalter der Industrialisierung entstandenen Großbrauereien gab es in Mainz und den Vororten mehr als 50 Brauereien, die vorwiegend als Gasthausbrauereien geführt wurden. Das erste Mainzer Adressbuch von 1800 führt 31 registrierte Bierhäuser auf. Damals holten die Mainzer ihr Bier noch in eigenen Krügen und Karaffen beim Gasthaus „um die Ecke“.

Hier sollen nur einige der früheren Brauereien mit ihren hübschen Namen und ihren Besonderheiten genannt werden:

Das „Brauhaus zum Schlender“ in der Augustinerstraße 26 (heute Augustinerkeller). Das Haus wurde von Nikolaus Schlender geführt, und man braute bis 1868. Danach wurde es als Gaststätte weitergeführt. Bekannt wurde das Gebäude auch durch die schöne Hausfigur der „Heiligen Margareta mit dem Drachen“ (nicht mehr vorhanden). Ein Kleinod der Mainzer Brauereigeschichte ist allerdings der noch an der rückwärtigen Fassade vorhandene Schlussstein über einem Torbogen. In einer Kartusche, die von Palmzweigen eingerahmt ist, sehen wir ein Brauerwappen (Hopfen- und Gerstenähren auf einem Hügel wachsend) mit den Buchstaben N. S. (Nikolaus Schlender) und der Jahreszahl 1755.

Das „Brauhaus zum spitzen Würfel“, Stadthausstraße 18, wurde im 19. Jahrhundert erweitert und zum Mainzer Stadthaus mit einem Ratssaal umgebaut. Das Gebäude wurde 1942 bei einem Luftangriff zerstört.

Die Brauhäuser „Zum Tannenbaum“, Lotharstraße 24 (heute Restaurant Grünewald), „Zum Goldstein“, Kartäuser-/Ecke Schönbornstraße, „Zum Gutenberg“, Franziskanerstraße 3 (heute Asia-Restaurant) und „Zum Täubchen“, Inselgasse 2 (heute keine Gaststätte mehr), wurden alle bis 1870 durch die „Brey‘sche Aktienbierbrauerei“ aufgekauft. 1876 erwarb sie unter ihrem neuen Namen „Mainzer Aktien-Bierbrauerei“ auch das Brauhaus „Zum Donnersberg“ in der Gaugasse 10.

Einige Brauereien bestanden noch bis etwa 1900. Die Einführung des Flaschenbieres bedeutete dann für die kleinen Unternehmen einen erheblichen Umsatzrückgang. Im Brauhaus „Zum weißen Bierhaus“, Adolf-Kolping-Straße 17 (heute Mexico Lindo), braute man bis 1896, danach wurde es mit der Bärenbrauerei vereinigt. Das Brauhaus „Zum rothen Kopf“ der Gebrüder Gebürsch, das in der Fischergasse 5 ansässig war, braute bis 1899 und wurde dann von der Hofbierbrauerei Schöfferhof übernommen. 1901 stellte auch das Brauhaus „Zur alten Krone“ am Brand 9 (nicht mehr vorhanden) den Braubetrieb endgültig ein.

Im vergangenen Jahrhundert verlegten die Gebrüder Gebürsch ihre Brauerei aus der engen Rotekopfgasse auf den Kästrich, an den damaligen Stadtrand. Der Betrieb ging später an die Schöfferhof-Binding-Bürgerbräu A.G. über. Das Hauptgebäude Ecke Kästrich/Martinsstraße 10 wurde 1889 errichtet.[Bild: Stadtarchiv Mainz, Postkarte Verlag Aug. Walter]

Autor: Thomas Nonnenmacher