1. Die Zitadelle Mainz im winterlichen Gewand
  2. Doppelhorn von Gebr. Alexander (1915)
  3. Marionettenbühne (1928)
  4. Kettenhandtasche mit Stofffutter (Metallwarenfabrik Wilhelm Hanss)
  5. Landschafts-Bildkarten (kombinierbar)

65 Jahre Städtepartnerschaft Mainz/Dijon

Im Rahmen der Veranstaltungen und Events in diesem Jahr zum 65. Jubiläum der Städtepartnerschaft von Mainz und Dijon beteiligt sich das Stadthistorische Museum mit einer Ausstellung: „Geschichte – Freundschaft – Zukunft. 65 Jahre gelebte Partnerschaft Mainz/Dijon“. Die Ausstellung wird am 1. Juni um 19.00 Uhr im Haus Burgund in der Großen Bleiche eröffnet und ist vom 2. Juni bis zum 26. September dort zu folgenden Öffnungszeiten zu sehen:

Montag – Donnerstag 9.00–13.00 Uhr und 14.30-18.00, Freitag 9.00–13.00 Uhr.

Die Städtepartnerschaft, die am 5. Mai 1958 nach fünfjährigen mühsamen Verhandlungen zwischen beiden Städten geschlossen werden konnte, ist eine der ersten in ganz Europa und führte als in Mainz geborene Idee der Versöhnung, der Verständigung und der Kooperation bis heute zu ca. 2400 Partnerschaften zwischen Kommunen, Institutionen und Vereinen in Deutschland und Frankreich. Die Initiative ging 1953 von Mainz und seinem Oberbürgermeister Franz Stein aus, die Wahl für Dijon, Hauptstadt Burgunds, war bestimmt von der vergleichbaren Prägung als Weinregion, auch von dem historischen Bezug zum Reich der Burgunder, das sich im frühen Mittelalter nicht weit von Mainz entfernt um Worms herum erstreckte. In Dijon trat Kanonikus Félix Kir, ein über die Grenzen seiner Stadt hinaus bekannter Politiker, vehement für das Zustandekommen der Partnerschaft ein. Als Zeichen der Wertschätzung in der Bevölkerung mag dienen, dass ein – recht wohlschmeckender – Cocktail nach ihm benannt wurde.

Die Idee einer kommunalen Partnerschaft erfolgte in den 50er Jahren auf dem Hintergrund einer weitblickenden und zukunftsweisenden Politik der Zusammenarbeit die von de Gaulle in Frankreich und von Konrad Adenauer in Deutschland intensiv betrieben wurde und in der Vision eines geeinten Europas in den folgenden Jahrzehnten nach und nach Gestalt annehmen sollte. In Mainz glaubte man nicht richtig gehört zu haben, als General de Gaulle schon im Oktober 1945 bei einem Truppenbesuch in der Stadt verkündete, er käme als Freund und Nachbar, als Europäer.

Die Ausstellung, von einer Arbeitsgruppe unter der Leitung des Stadthistorischen Museums ist in enger Zusammenarbeit mit den Stadtverwaltungen in Mainz in Dijon mit ihren Stadtarchiven entstanden, hat die Geschichte sowie Entwicklung der Städtepartnerschaft erstmals umfassend erforscht. Auf 12 Tafeln geben diese – zweisprachig – die beachtliche Zahl und fachlichen Breite der im Laufe der Jahre entstandenen wechselseitigen Kontakte in Kultur, Wirtschaft, im Sport und im Bildungs- und Ausbildungswesen wieder. Ganz im Sinne des Partnerschaftsgedankens geht die Ausstellung nach ihrem Ende in Mainz nach Dijon, wo sie dann im November und Dezember 2023 gezeigt werden soll.

Als Rahmenprogramm werden im Haus Burgund am 27. Juni unter Einbezug von Interviews und Umfragen seitens engagierter Schüler eine intergenerationelle Podiumsdiskussion zum Weg der Städtepartnerschaft bis heute und am 21. September ein Vortrag mit Gedanken zur Zukunft des Partnerschaftsgedankens stattfinden. Die Öffentlichkeit ist zu den Veranstaltungen und zur Beteiligung an den anschließenden Diskussionen herzlich eingeladen.

Dr. Peter Lautzas