1. Die Zitadelle Mainz im winterlichen Gewand
  2. Doppelhorn von Gebr. Alexander (1915)
  3. Marionettenbühne (1928)
  4. Kettenhandtasche mit Stofffutter (Metallwarenfabrik Wilhelm Hanss)
  5. Landschafts-Bildkarten (kombinierbar)

Briefe von der Front

Foto von Karl Schüler
[Bild: Privatarchiv Th. Bartsch]

Eine Sonderausstellung über Feldpost im Zweiten Weltkrieg

Feldpostbriefe sind eine der häufigsten Hinterlassenschaften des Zweiten Weltkrieges in unseren Haushalten. Sie finden sich in fast überall und können Auskunft geben über die Motive und Gefühle unserer Vorfahren. Wie war es für sie fern der Heimat zu sein und in einem Krieg zu kämpfen der gerade nicht der Verteidigung ihrer Heimat diente? Welche Sorgen bedrückten sie?

Diese Ausstellung will anhand einiger Beispiele einen Einblick geben, wie Soldaten aus Mainz und ihre Familie den Krieg erlebt haben. Im Fokus steht hierbei die Familie der Lina Glaser (geb. Schüler) aus Zahlbach und ihre Korrespondenz mit ihrem Mann sowie ihren Brüdern. Es kommen hier überwiegend Mannschaftssoldaten zur Wort und somit die untersten, die in der Wehrmacht zu finden waren.

In einem zweiten Erzählstrang geht es um die Familie Hoffmann, deren Sohn Karl Günther im Krieg zum Leutnant aufstieg und somit den Sprung zum Offizier schaffte. Als Abiturient und angehender Theologiestudent war Karl Günther das Schreiben eher gewohnt, was sich auch in seinem Schreibstil widerspiegelt. Aber auch er kehrte nicht aus dem Krieg zurück.

Die meisten Soldaten entstammten dagegen einfachen Berufen und waren keine geübten Schreiber. Dies merkte man auch ihren Briefen an. So finden sich einige Rechtschreibfehler und auch umgangssprachliche Wendungen, die zeigen, dass es sich bei den Schreibern um "echte Rheinhessen" handelte.

Collage Feldpost
[Bild: Privatarchiv Th. Bartsch]

Aber auch die Schreibsituation war nicht immer einfach, da in den Unterkünften oft viele Soldaten an wenigen Tischen bei schlechtem Licht Briefe in die Heimat schrieben. Um diese Umstände zu verdeutlichen wurden diese Fehler in den Übertragungen aus der Kurrentschrift beibehalten.

In der Ausstellung werden zuerst einige allgemeine Informationen über Feldpost gegeben und anschließend anhand einiger Beispiele besonders typische Beispiele dieser Kommunikationsform gezeigt.

Die Ausstellung wurde erstellt von einer Arbeitsgruppe im Stadtteiltreff Gonsenheim und wurde im März 2020 eröffnet, um dann gleich wieder, wegen Corona zu schließen. Die Ausstellung umfasst 16 Plakate, teilweise mit QR-Codes versehen, die zu AV-Inhalten verlinkt sind. Neben den Schicksalen zweier Familien wird beschrieben, wie Feldpost funktioniert hat.