1. Die Zitadelle Mainz im winterlichen Gewand
  2. Doppelhorn von Gebr. Alexander (1915)
  3. Marionettenbühne (1928)
  4. Kettenhandtasche mit Stofffutter (Metallwarenfabrik Wilhelm Hanss)
  5. Landschafts-Bildkarten (kombinierbar)

150 Jahre Schellack in Mainz

In der Sonderausstellung „Schellack in Mainz“ wurden die Mainzer Schellackunternehmen und Lackfabrikanten anschaulich vorgestellt und beschrieben. 

Interessante Informationen und faszinierende Bilder zu Herkunft, Aufbereitung, Eigenschaften
und Anwendungen von Schellack wurden gezeigt. Ausgesuchte Objekte und Originalexponate vermittelten den Besuchern vielfältige Eindrücke. Beispielsweise konnte der unverkennbare Klang von Schellackplatten auf original Grammophonen genossen werden.

Anfänge der deutschen Lackindustrie in Mainz

Schellack, das harzartige Sekret des winzigen Insekts Kerria Lacca, wurde im 18. und 19. Jahrhundert durch die britische East India Company aus Indien nach Europa eingeführt und war von großem Interesse für Möbelpolituren und Oberflächenbehandlung von Holz.

Schellack in Mainz

Die deutsche Lackindustrie hat ihre Wurzeln in Mainz. Auch Schellack wurde fast 150 Jahre lang von insgesamt mehr als acht Unternehmen in Mainz gebleicht oder nach anderen Methoden veredelt.

Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein wurden Lacke in Deutschland überwiegend von Handwerkern und Malern selbst hergestellt.

Carl Ludwig Marx begann schon 1834 als einer der Ersten in Deutschland mit der gewerblichen Herstellung von Firnissen und Lacken in seiner „Materialwaarenhandlung“ in der Gaugasse in Mainz. Dies war der Grundstein für eine rasante Entwicklung seines Unternehmens, das seit 1854 im Römerthal bei Zahlbach und dann ab 1906 auf der Ingelheimer Aue produzierte.

 

Mit dem Bleichen von Schellack wurde etwa 1845 begonnen. Mit weiteren Werken in St. Petersburg und Gaaden bei Wien war die Lackfabrik Ludwig Marx zu Beginn des Ersten Weltkriegs eine der bedeutendsten Lackfabriken in Europa.

Auch die Mainzer Lackfabriken und Schellackbleichen J. Albrecht und Dr. Carl Mellinger, die Mainzer Schellackbleiche F. Huff, die Rheinische Schellackbleiche Ernst Kalkhof AG, die Lackfabrik C. W. Schmidt in Düsseldorf sowie W. Zinsser & Co, New York, heute das größte Schellackunternehmen weltweit, gingen aus der Marx'schen Lackfabrik hervor.

1961 erfolgte der Zusammenschluss der drei deutschen Schellackunternehmen zur Kalkhof GmbH, Petersen & Stroever KG (KPS) mit Werken in Mainz und Bremen, die bis 1995 ihren Sitz in Mainz hatte.

Ende 1988 ging, mit dem Verkauf der aus der Kalkhof GmbH hervorgegangenen Resart GmbH an die BASF, die Ära der Schellackherstellung in Mainz zu Ende.

Auf dem traditionsreichen Firmengelände auf der Ingelheimer Aue werden heute Acrylglasplatten und andere Kunststoffteile von der Quinn Plastics GmbH produziert.

Lackfabrik J. Albrecht

Die 1852 gegründete Lackfabrik J. Albrecht, seit 2007 ein Unternehmen der Meffert AG Farbwerke in Bad Kreuznach, stellt heute in einem modernen Werk in Mainz-Mombach Bautenlacke für den Profi- und Heimwerkerbereich her.