1. Die Zitadelle Mainz im winterlichen Gewand
  2. Doppelhorn von Gebr. Alexander (1915)
  3. Marionettenbühne (1928)
  4. Kettenhandtasche mit Stofffutter (Metallwarenfabrik Wilhelm Hanss)
  5. Landschafts-Bildkarten (kombinierbar)

Integration durch Beteiligung

Der Vorsitzende des Mainzer Ausländerbeirats Miguel Vicente, Harriet Wizemann (stellvertretende Vorsitzende) und Oberbürgermeister Herman-Hartmut Weyel bei der Unterschrift des bundesweiten Referendums für eine Verfassungsänderung, die die doppelte Staatsbürgerschaft zulässt, Juni 1993.[Bild: Stadtarchiv Mainz, Foto Wolfgang Reuter]
Tag der ausländischen Mitbürger, 16.09.1979. Hier: Stand der Spanier auf dem Markt.[Bild: Stadtarchiv Mainz, Foto Klaus Benz]
Tag der ausländischen Mitbürger auf dem Markt (um 1988).[Bild: Stadtarchiv Mainz, Foto Klaus Benz]
Tag der ausländischen Mitbürger auf dem Markt (um 1988).[Bild: Stadtarchiv Mainz, Foto Klaus Benz]

„Ich hatte eigentlich gar keinen Kontakt, damals, mit jemandem, der Deutsch gesprochen hat.“ (Katica Vraneša)

Noch zu Beginn der 1970er Jahre fühlten sich viele ausländische Arbeitskräfte, auch wenn sie schon mehrere Jahre lang in Mainz lebten, von den Deutschen nicht akzeptiert. Sie hatten kaum Kontakt zur hiesigen Bevölkerung. Dieses Gefühl der Ausgrenzung hatte zur Folge, dass viele, vor allem die älteren „Gastarbeiter/-innen“, nicht die deutsche Sprache erlernten. Ebenso traten nur wenige einem deutschen Verein bei, obwohl gerade Sportvereine, vor allem die Fußballclubs, ausländische Mitglieder gerne willkommen hießen. Eine Erhebung 1974 ergab, dass sich am ehesten die unter 25-Jährigen und die über 50-Jährigen, und hier vor allem Spanier und Türken, deutschen Sportvereinen anschlossen.

Nachdem sich gezeigt hatte, dass viele der „Gastarbeiter“ auf Dauer in Deutschland bleiben würden, bemühte sich die Stadt Mainz, ebenso wie viele andere Kommunen, um ihre Integration. Sie gründete 1970 zunächst die „Arbeitsgemeinschaft für Probleme ausländischer Arbeiter“. 1971 wurde ein Ausländerbeirat berufen. 1987 fanden erstmals Wahlen zu diesem Gremium statt, die seit 1989 nach den Grundsätzen des Kommunalwahlrechts abgehalten werden. 2009 erfolgte die Umbenennung in „Beirat für Migration und Integration“. Seit 1992 (Vertrag von Maastricht) dürfen außerdem alle EU-Bürger an den Kommunalwahlen ihres Hauptwohnsitzes teilnehmen.

1976 wurde der erste „Tag des ausländischen Mitbürgers“ auf dem Markt in Mainz begangen. Seitdem findet diese Veranstaltung, die sich inzwischen zur „Interkulturellen Woche“ erweitert hat, alljährlich im September statt. Dabei präsentieren sich der Beirat für Migration und Integration, verschiedene Migrantenorganisationen und in der Migrationsarbeit tätige Initiativen aus Mainz.