1. Die Zitadelle Mainz im winterlichen Gewand
  2. Doppelhorn von Gebr. Alexander (1915)
  3. Marionettenbühne (1928)
  4. Kettenhandtasche mit Stofffutter (Metallwarenfabrik Wilhelm Hanss)
  5. Landschafts-Bildkarten (kombinierbar)

Die Brauerei zum schwarzen Bären

Wohnhaus der Familie Rieffel in Weisenau, Langentalstraße 2. Die Brauerei "Zum schwarzen Bären" war über die große Torfahrt zu erreichen, die am rechten Bildrand zu sehen ist. Das Anwesen wurde mit der Brauerei am 27.2.1945 total zerstört.[Bild: Stadtarchiv Mainz, Quelle Max Brückner]
Holzstraße, 1960. Blick auf den Holzturm. Rechts am Bildrand: Gaststätte zum schwarzen Bären (Holzstraße 32).[Bild: Stadtarchiv Mainz]
Bärenbrauerei Weisenau, 1929. Herr Decker und Herr Pfeifer.[Bild: Stadtarchiv Mainz, Quelle Max Brückner]

Das stattliche Brauereigebäude mit Ausschank stand in der Holzstraße 32-34, nahe dem Holzturm. In den Stadtaufnahmen (Steuerlisten) von 1794 bis 1797 ist dort ein „Johann Victor, bierbrauer“ aufgeführt, und im ersten Mainzer Adressbuch von 1800 ist ein „Bierhaus zum Bären“ (Brasserie de l’ours) mit der Inhaberin Anna Victor genannt.

1839 wurde die „Brauerei zum schwarzen Bären“ von Jakob Ignaz Rieffel übernommen und zu einem größeren Betrieb ausgebaut. Ab 1855 firmierte sie unter „Gebrüder Rieffel“ und wurde etwas später in eine GmbH umgewandelt. Ab den 1870er Jahren wurden etwa 6.000 Hektoliter Bier pro Jahr ausgeschenkt.

Als das Gelände an der Holzstraße zu klein wurde, verlegte man die Brauerei und Mälzerei 1897 nach Weisenau, in die Mönchstraße 7 und 15. Dort wurde auch ein Gasthaus mit einem angeschlossenen großen Biersaal, den „Bärenbierhallen“, errichtet. Das Anwesen in der Holzstraße wurde zum Hotel „Zum schwarzen Bären“ mit Gaststätte umgebaut. 1900 wurden die Brauerei „Weißes Bierhaus“ in der Rosengasse 17 und 1916 die „Brauerei Diehl, Mainz-Kastel“ hinzugekauft. An Biersorten wurden „Lagerbier“, „Export“, „Bären-Pils“ und „Bären-Malz“ gebraut. Zu besonderen Anlässen gab es „Fastnachts-Doppelmärzen“, „St. Ignatiusbräu“ und „Jubiläumsbier 1839-1939“.

Bei den schweren Luftangriffen zwischen August 1942 und dem 27. Februar 1945 wurden sämtliche Gebäude in der Holzstraße und ein Großteil der Weisenauer Brauerei zerstört. Die Bierproduktion wurde nach dem Krieg nicht wieder aufgenommen, nur die Mälzerei wurde noch einige Zeit als Weisenauer Malzfabrik GmbH weiterbetrieben.

Wunderschöne Werbepostkarte mit dem stehenden, laufenden und sitzenden Bären mit der Bierflasche. Da der Name bereits als Schutzmarke belegt war, entschied man sich für den Holzturm als Schutzmarke.[Bild: Sammlung Wiesenberger]

Autor: Thomas Nonnenmacher